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Liebes Tagebuch

Ach du liebe Zeit!

fliqlo

Die Zeit rennt und rennt und rennt… Nun habe ich bereits zwei Wochen in meinem neuen Job hinter mir. Die erste Woche war recht hart. Mir hat die Erholung und der Schlaf vom vorangegangenen Umzugswochenende gefehlt und der täglich neue Input und das ungewohnte Autofahren haben mich ziemlich geschafft. Ich hätte abends gerne noch gebloggt oder meinem Kleid wieder Träger verpasst, aber ich war einfach zu müde. Und wenn ich müde bin und es nicht so läuft, wie ich es gerne hätte, werde ich unleidig. Was dazu führte, dass der Superheld und ich uns wegen einer Kleinigkeit mächtig in die Haare bekommen haben. Was mich wiederum zum Nachdenken gebracht hat. Warum nehme ich unwichtige Sachen oft viel zu ernst? Warum lasse ich mich so leicht aus der Ruhe bringen? Also habe ich mir einfach mal die Zeit genommen, mir Gedanken darüber zu machen, was ich möchte, wie ich meine Freizeit verbringen mag und was mir wichtig ist.

Jeden Morgen nehme ich mir vor, dass ich abends Gitarre übe und mich mal wieder an die Nähmaschine setze. Dass ich mehr blogge und das Design überarbeite. Dass ich mehr Sport treibe und weniger nasche. Dass ich die Lohnsteuerjahreserklärung mache und die Wäsche bügel. Dass ich lese statt fernzusehen. Aber seien wir mal ehrlich, ein 8-Stunden-Arbeitstag + Mittagspause + An- und Abfahrt schlucken einen Großteil der Zeit und der Energie, die ich habe. Außerdem koche ich jeden Abend. Und dann ist da noch das bisschen Haushalt. Danach bin ich dann schlichtweg oft zu müde und verbringe die wenige Rest-Zeit zusammen mit dem Superhelden faul auf der Couch.

Ich würde gerne so viele Dinge tun, aber wer sagt denn, dass ich das muss? Ich habe beschlossen mich selbst nicht mehr so sehr unter Druck zu setzen, meine Ansprüche an mich (und an den Zustand unserer Wohnung) herunter zu schrauben und Prioritäten zu setzen. Die höchste Priorität hat dabei natürlich mein Superheld. Direkt danach kommen Familie und Freunde. Und dann meine Hobbies. Ich koche eigentlich gerne. Das möchte ich in Zukunft wieder mehr zelebrieren und mich nicht über die „verlorene“ Zeit ärgern. Allem anderen möchte ich in Zukunft weniger Bedeutung zukommen lassen.

Ich gehe davon aus, dass ich nicht immer so ausgepowert sein werde wie momentan, und in Zukunft wieder mehr Energie habe, um nach Feierabend noch etwas auf die Beine zu stellen. Damit ich dann auch die Zeit habe, mich mehr meinen Hobbies und meinen Ideen zu widmen, habe ich mir ein Zeitmanagement-Buch bestellt – in der Hoffnung, dass ich es schaffe, mich besser zu organisieren.

Damit ich überhaupt dazu komme, das Buch zu lesen, habe ich mich entschieden ab Oktober wieder mit dem Zug bzw. Bus zu fahren. Bis dahin bleibt es hier wohl weiterhin ruhiger, als ich es gerne hätte.

4 Antworten auf „Ach du liebe Zeit!“

Das kann ich sehr gut verstehen. Aber Hobbys sind eben keine Verpflichtungen, sondern Dinge, die Spaß machen sollen. Und wenn man sich durch sie noch zusätzlich gestresst fühlt, ist das nicht der Sinn der Sache (das habe ich im letzten Jahr leidvoll festgestellt ^^). Also mach, worauf du Lust hast und die Energie kehrt bestimmt bald zurück! 🙂
Viele liebe Grüße
Nele

Leider ist es bei mir meist so, dass ich mich immer erst mal in eine verfahrene Situation bringen muss, bevor ich erkenne, dass irgendwas falsch läuft. Aber ich hab es ja gemerkt. Ich fühl mich auf jeden Fall schon entspannter, weil der Druck raus ist, und lass es jetzt erst mal ruhiger angehen.
Liebe Grüße, Sabrina

Liebe Sabrina,
vielen Dank für deinen Kommentar… hat mich sehr gefreut. 🙂 Ich habe mich ja sooo lange nicht mehr bei dir gemeldet, aber wie du schon selber sagst: die Zeit rennt und rennt und rennt. Trotzdem verfolge ich jeden einzelnen Beitrag von dir und freue mich total, dass du einen Job gefunden hast, der dir noch dazu gefällt.
Ja, lass dich auf keinen Fall stressen und entspanne einfach nach der Arbeit, wenn dir danach ist. Das habe ich mittlerweile auch gelernt und es funktioniert ganz gut.
Ich würde auch gerne so viel mehr machen, aber ich kann mich oft nicht dazu aufraffen und liege am Ende vom Tag im Bett und wundere mich was ich den ganzen Tag eigentlich gemacht habe – nämlich nichts. Aber wenn man sich damit abfindet, dass der Körper auch Entspannung braucht und dass das Nichtstun keine Konsequenzen hat, geht das schon 😉

Ganz liebe Grüße aus Mannheim

Hi Du!
Ich freue mich über jeden neuen Post von dir. Aber mach dir bloß kein schlechtes Gewissen, weil du dich so lange nicht gemeldet hast. Das Leben hat uns eben voll im Griff.
Wenn ich mal ehrlich meinen Tag reflektiere, tue ich eigentlich genug. Ich arbeite Vollzeit, komm abends heim und koche. Der Haushalt macht sich auch nicht von selbst. Und an vielen Tagen fallen noch Erledigungen an, z.B. schnell noch zur Post oder einkaufen. Zwischendurch hab ich noch ein paar Termine. Und das Privatleben sollte natürlich auch nicht zu kurz kommen. Da wundert es mich nicht, dass ich zu nichts komme. Sicher ist es bei dir auch so.
Aber ich bin jetzt gnädiger mit mir und lasse fünf gerade sein und vor allem lass ich den Alltag auch als Arbeit gelten. Ich verlange in den meisten Fällen einfach viel zu viel von mir. Und es hindert mich ja niemand daran zusätzlich etwas zu machen – wenn ich Lust dazu habe. Heute lümmel ich einfach auf der Couch rum. Wozu ist das Wochenende denn da?
Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, dass es anderen ähnlich geht.
Mach’s gut!

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